MELLNAU
Freifunk

Freifunk

Seit August 2018 sind in Mellnau mehrere öffentliche WLAN Hotspots installiert. Die Hotspots sind ohne Registrierung, AGB-Vorschaltseite oder anderweitige Hürden nutzbar.

Die Gerätschaften vor Ort werden größtenteils bereitgestellt von der Mellnauer Vereinsgemeinschaft, seit 6/2020 auch von Privatleuten. Für die Bereitstellung greifen wir zurück auf Ressourcen von Freifunk Frankenberg.

Standorte

  • In der Dorfmitte an der Schule, der Schulscheune, dem Spielplatz und dem Gemeindearchiv
  • In und um die Kirche herum
  • In der Dorfschmiede und am benachbarten Brunnen
  • Rund um das Dorfgemeinschaftshaus inkl. Parkplatz
  • In der Heppenbergstraße am Abzweig zum Wattenscheider Lager (Hoobs Hof)
  • In der Burgstraße auf Schmeddaniels Hoob
  • Im Innenhof der Burg Mellnau
  • In und um der Kuckuckshütte (unterhalb der Burg)
  • Auf dem Bolzplatz in den Stöcken

Der aktuelle Ausbaustand des Netzes und die Nutzungszahlen für Mellnau sind online auf dieser Karte zu sehen. Für Oberrosphe finden sich die Daten auf dieser Karte. Unterrosphe folgt noch.

Freifunk bei sozialen Härtefällen

Für Härtefälle halten wir dank einer Hardwarespende des Freifunk Frankenberg e.V. einige Freifunk-Router vor, die wir Haushalten zur Verfügung stellen, die sich keinen Zugang zum Internet leisten können. In der Nähe von Standorten, die bereits mit Freifunk versorgt sind, können diese Geräte sofort eingesetzt werden. An entfernteren Orten bemühen wir uns, den Zugang möglich zu machen. Wer hier Unterstützung braucht, meldet sich bei freifunk@mellnau.de.

Gäste-WLAN bei Events

Für größere Veranstaltungen halten wir einen Event-Router bereit, mit dem der Internetanschluss an einer Event-Location kurzfristig mit einem Freifunk-Zugang ausgestattet wird. Dadurch steht dann ein leistungsfähiges Gäste-WLAN zur Verfügung. Der Event-Router kann für bis zu drei Tagen ausgeliehen werden.

Betreuung

Die WLAN Hotspots wurden angeschafft von der Mellnauer Vereinsgemeinschaft. Die Betreuung der Accesspoints wird von Jürgen Krieg (Elektro) und Andreas W. Ditze (Software) übernommen. Fragen zur Technik und Vorschläge für weitere Standorte können an freifunk@mellnau.de gesendet werden.

Es werden noch Einwohner gesucht, die bereit sind, ihren Internetanschluss in das offene WLAN Netz zu integrieren. Je mehr Leute mitmachen, desto schneller und stabiler funktioniert das Netz im ganzen Ort. Wer unser offenes Netzwerk unterstützen will, schreibt eine E-Mail an freifunk@mellnau.de.

Technik

Das Freifunk Netzwerk in Mellnau ist insoweit ein Hingucker, weil wir nicht nur viele Accesspoints im Ort haben. Die Besonderheit in Mellnau ist, dass diese weitgehend miteinander vermesht sind. Fällt ein Internetzugang aus, können sich die Knoten vom Nachbarknoten Internet holen.

Wie genau das Netzwerk funktioniert und was es wissenswertes zu den einzelnen Stationen gibt, ist in der Technischen Dokumentation der Freifunk Installation in Mellnau nachzulesen.

Historie

Die Entschluss zur Errichtung eines offenen WLAN Netzes geht auf die Mellnauer Energiefahrt im Jahr 2018 zurück. Im tiefsten Sachsen-Anhalt, im idylischen Dorf Deersheim, besichtigten die Mellnauer einen gut funktionierenden Dorfladen. Dabei stellte mancher von uns völlig überrascht fest, dass wir dort freies WLAN hatten. Einfach so. Nicht nur die Straßen und der Handy-Empfang waren dort besser, sogar freies WLAN gab es dort. Das inspirierte die Runde – und so reifte im Sommer 2018 der Entschluss, ein offenes WLAN auch für Mellnau zu bauen.

Gesagt, getan. Bereits am 4. Juli 2018, wenige Tage nach der Energiefahrt, beschloss der Ortsbeirat, die vom Kreis bereitgestellte Ehrenamtspauschale der Mellnauer Vereinsgemeinschaft zur Verfügung zu stellen – verbunden mit der Absprache, damit das WLAN zu finanzieren. Und es kam noch besser: der damalige SPD-Stadtrat aus Wetter, Gerd Nienhaus, unterstützte das Freifunk-Konzept. Er sorgte dafür, dass der Landkreis nicht nur das Schulgebäude als Standort für die Freifunk-Antennen zur Verfügung stellte, er sorgte auch noch für eine finanzielle Unterstützung des Freifunk-Projekts, so dass wir die Vernetzung des Dorfes von Anfang an etwas größer denken konnten. Herzlichen Dank!

Nach Rund sechs Monaten stellte sich heraus, dass wir 11 Hotspots komplett aus Fördermitteln beschaffen konnten – und für deren Betrieb keine laufenden Kosten für die Vereinsgemeinschaft anfallen. Ein besonderer Daten geht an dieser Stelle an die Freifunk Marburg GbR und den Freifunk Frankenberg e.V., die die Router-Software und die Internet-Gateways zur Verfügung stellen, ohne die das Projekt so nicht funktionieren würde. Auch an euch: herzlichen Dank!

Auch die Presse berichtete zwischenzeitlich über das Freifunk Projekt in Mellnau. Und unsere Nachbarn in Oberrosphe nutzen dieselbe Technologie, um ihr Bürgerhaus mit WLAN zu versorgen.

Spin-Off: Smart Kids AG baut Feinstaubsensor

So ein offenes WLAN macht natürlich nur Sinn, wenn man es auch nutzt. Die Mellnauer Smart Kids AG – sozusagen unsere Nachwuchsabteilung im Digitalen Ehrenamt – baute im Frühjahr 2019 einen Feinstaubsensor, der seither am Dorfgemeinschaftshaus die Feinstaubkonzentration, Temperatur und Luftfeuchtigkeit überwacht. Die Daten des Sensors sind öffentlich einsehbar. Die Jahreskurven für Temperatur und Feinstaub sind ebenfalls verfügbar. Tipp: der Sensor hängt in der Raucherecke. Kurzfristige heftige Ausschläge am Nachmittag deuten eher auf Nikotinsüchtige denn auf ein dauerhaftes Feinstaubproblem hin.

Nicht mit dabei: die Videoüberwachung der Burg

Da es auf der Burg in den letzten Jahren zu diversen Fällen von Vandalismus kam, hat der Heimat- und Verkehrsverein im Sommer 2020 auf der Burg Mellnau eine Videoüberwachungsanlage installiert. Die Videoüberwachung läuft über ein eigenes Netzwerk und ist physisch getrennt vom Freifunknetz.

Ausblick

Was genau bringt denn nun so ein offenes WLAN? Es fängt ganz einfach an, zum Beispiel im Dorfgemeinschaftshaus. Dort gibt es nahezu keinen Handy-Empfang. Sprich: man kann dort nicht telefonieren. Unser offenes WLAN gleicht diesen Nachteil aus: sowohl per WhatsApp als auch via Standard-VoIP der Telefonprovider kann man jetzt dort telefonieren. Grundsätzlich lassen sich mit dieser Technik auch andere “funktote Flecken” im Ort ausleuchten.

Aber auch der reine Internetzugriff ist ein Gewinn: in Sitzungen mal eben ein Protokoll nachschlagen können? Auf einer Geburtstagsfeier spontan ein Video einspielen? Ja, das geht jetzt einfach so.

Freifunk-Netzwerk während der Jubiläumsfeier der Burschen- und Mädchenschaft 2018

Spannend ist das offene WLAN auch unter dem Aspekt des Eventmanagements. Die Hotspots wahren den Datenschutz des einzelnen, zeigen jedoch grundsätzlich öffentlich an, wie viele Leute an einer bestimmten Location gerade eingewählt sind. Damit ist es in Zukunft deutlich leichter planbar, den Zuspruch zu einzelnen Veranstaltungen zu dokumentieren.

Auch für das Internet of Things ist WLAN sehr hilfreich. Vielleicht werden in Zukunft ja Müllcontainer mit Sensoren ausgestattet, die direkt im Rathaus oder beim Entsorger Bescheid sagen, wenn es Zeit für eine Leerung wird.

Das Dorfnetz in der Presse

Über unser Freifunknetz wird auch in der Presse berichtet:

Digitale Kreisstraße

Im Jahr 2020 formte sich langsam die Idee einer digitalen Kreisstraße. Damit ist gemeint, Ortschaften direkt miteinander zu vernetzen – ganz praktisch gesprochen per Funk. Der Gedanke dahinter ist u.a. der, dass die Abhängigkeit vom Internet immer größer wird und wir für den Fall vorbauen wollen, dass die Infrastruktur beschädigt wird.

Stichwort Glasfaserkabel: soweit heute bekannt, sind Mellnau, Oberrosphe und Unterrosphe über einen Glasfaserstrang erschlossen. Das Kabel liegt u.a. rechts neben dem Rennweg zwischen Mellnau und Oberrosphe. Augenscheinlich nicht allzu tief. Würde das Kabel durch Naturereignisse, Straßenbauarbeiten oder Bohrungen beschädigt werden, ist es mit dem Netz vorbei. Gleiches im Ortskern Mellnau: der zentrale Glasfaserhub steht an der Kreuzung Heppenbergstraße/Burgstraße. Würde es dort einen Unfall geben und bspw. ein Trecker oder Auto führe in diesen Kasten, wäre auf Tage hinaus das Internet weg. Homeoffice, Homeschooling, Telefon oder der Besuch in der Mediathek müssten dann ausfallen. Um Fällen dieser Art vorzubeugen, bauen wir ein Mesh-Netzwerk. Nicht nur innerhalb des Ortes – sondern in der Region.

Die in Unterrosphe sitzende L(i)ebenswertes Rosphetal GbR (auch bekannt unter dem Namen “Stiftung Rosphetal”) unterstützt den Gedanken der Digitalen Kreisstraße und trägt finanziell und erklärend dazu bei, die Vernetzung zwischen den drei Ortsteilen voranzubringen. Eine genaue Übersicht aller Freifunkstandorte findet sich im unteren Teil der Technischen Dokumentation des Freifunknetzes in Mellnau und dem Rosphetal.

Freifunk unterstützen

Unser Freifunknetz ist in dieser hochvernetzten Form einmalig in unserer Region. Umso schöner, dass es auch aus dem Ort heraus immer wieder unterstützt wird. Sowohl mit Arbeitsleistung (danke an alle WLAN-Kabel-Vergraber) sowie mit Geld- und Sachspenden unterstützen immer wieder Mitbürger unsere öffentliche WLAN-Infrastruktur.

So kann jeder helfen…

Geld spenden

Die Mellnauer Vereinsgemeinschaft freut sich über Spenden mit dem Betreff “Freifunk” auf folgendes Konto:

Mellnauer Vereinsgemeinschaft e.V.
IBAN DE68533500000080014627
BIC HELADEF1MAR

Falls jemand direkt einen kompletten Hotspot spenden möchte, werden 250€ benötigt.

Hardware spenden

Wer statt Geld lieber handfestes spenden will, schaut sich einmal auf der Amazon Wunschliste für Freifunk Mellnau um. Die dort hinterlegten Teile werden ganzjährig benötigt. Sie können bei Familie Ditze in den Stöcken persönlich abgegeben werden.

Hier geht’s zur Amazon Wunschliste von Freifunk Mellnau

Hardware kaufen

Wer gerne einen eigenen Freifunkknoten zu Hause hätte, kann die nötige Gerätschaft auch selber kaufen und sich bei der Einrichtung als Freifunkknoten unterstützung holen. Bei Bedarf hilft eine E-Mail an freifunk@mellnau.de.

Netzzugang spenden

Damit Freifunk funktioniert, benötigt es Leute, die bereit sind, ihren Internetzugang zu teilen. Rechtlich und technisch ist das unproblematisch. Umso wichtiger ist es, möglichst viele Teilnehmer mit Netzanschluss zu bekommen. Wer das Netzwerk damit unterstützen möchte, meldet sich bitte bei Andreas W. Ditze. Unterstützen kann jeder, der in Mellnau wohnt oder die Burg oder den Kirchtum sehen kann. Unterstützung von Außerhalb ist ebenfalls hochwillkommen.

Freifunk für zu Hause – einfach selber mitmachen

Grundsätzlich kann jeder bei Freifunk auf eigene Faust mitmachen. Wer Lust auf Technik und “am Gerät” hat, schaut sich die Anleitung beim Freifunk Frankenberg e.V. einmal an und kann sich anschließend selbst direkt an unser Freifunk Netz anschließen. Jeder ist willkommen.